Kinderbibelwoche 01. – 07. März 2010

Meine Güte, waren wir gespannt, als es am 1. März mit unserer ersten Kinderbibelwoche losging.  Würde alles so klappen, wie wir es geplant hatten?

Aber erst einmal ganz zum Anfang. In einer unserer Teamsitzungen überlegten wir, das sind die Erzieherinnen der Kita St. Martin, wie wir die religionspädagogische Arbeit in unserer Einrichtung noch optimieren könnten. Wir erinnerten uns an den Kinderbibeltag im Februar 2009 zum Thema „Moses und die 10 Gebote“. Bei den Kindern hatte dieser besondere Tag einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie waren so begeistert, dass sie noch Wochen später die erlernten Lieder sangen oder die Geschichte erzählten, die wir ihnen in einem Rollenspiel näher gebracht hatten.

Natürlich kam die Idee auf, so einen Tag noch einmal zu wiederholen. Weil dieser aber an einem Samstag stattgefunden hatte, waren nicht alle Kinder dazu erschienen. Uns lag aber viel daran, allen Kindern der Einrichtung dieses besondere Erlebnis zu ermöglichen.

Die Idee der Kinderbibelwoche war geboren. Doch welches Thema sollten wir wählen?
Da wir gemeinsam den Ostergarten der Gemeinde besuchen wollten, bot es sich an, an Weihnachten anzuknüpfen und den Kindern zunächst das Leben Jesu näher zu bringen.  So lautete das Motto unserer Kinderbibelwoche „Gemeinsam unterwegs mit Jesus“.

Als wir am Montagmorgen um viertel vor neun mit den Kindern, die schon früher am Morgen in die Einrichtung gebracht worden waren, am Gemeindehaus ankamen, warteten die anderen Kinder mit ihren Eltern dort schon voller Erwartung auf uns.

David, ein Zeitzeuge Jesu, nahm alle Kinder an der Tür mit einem herzlichen „Shalom“ in Empfang, denn so begrüßte man sich nun einmal zur Zeit Jesu. Er war es auch, der uns durch die ganze Woche begleitete und uns jeden Tag mit neuen Geschichten aus dem Leben Jesu überraschte, die von uns Erzieherinnen als Rollen- oder Puppenspiel verdeutlicht wurden.

An diesem Morgen erzählte er uns davon, wie Jesus sich am See Genezareth Freunde suchte. Simon und Andreas überlegten gar nicht lange, ließen ihre Fischernetze liegen und folgten Jesus nach. Die Kinder erfuhren:

Wir sind eine große Gemeinschaft, in der alle füreinander da sind. Jesus ist immer mitten unter uns und will unser Freund sein. Als Zeichen dafür gestalteten sie einen großen Fisch aus vielen kleinen Schuppen.

Am Dienstag berichtete David wie Jesus einen Gelähmten geheilt hatte. Die Kinder erlebten an diesem Tag, wie es ist, nicht laufen zu können, auf andere angewiesen zu sein und einem Freund seine Hilfe anzubieten, aber natürlich auch, wie schön es ist, gesund zu sein und laufen und tanzen zu können.

Am Mittwoch sahen wir, wie Jesus die Aussätzigen heilte, aber nur ein einziger, nämlich der ungläubige Samariter, umkehrte, um Jesus zu danken. Wir entdeckten, dass es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, um DANKE zu sagen, z.B. umarmen, küssen, etwas basteln und verschenken, dass man Gott aber auch danken kann durch ein Gebet oder ein Loblied.

Am Donnerstagmorgen hörten wir die Erzählung von der Sturmstillung, in der die Jünger mit Jesus in einen Sturm geraten und Jesus voller Angst um Hilfe bitten. Jesus bringt den Sturm zum Verstummen und beruhigt die Jünger, indem er ihnen klar macht:  Gott ist immer bei euch! Ihr braucht euch nicht zu fürchten! Ihr könnt euch auf ihn verlassen! Diese Erfahrungen von Angst haben, Vertrauen aufbauen und sich ganz auf Gott verlassen können vertieften wir mit den Kindern an diesem Tag.

Am Freitag erzählte uns David eine Geschichte, die Jesus damals auch seinen Jüngern erzählte: Der verlorene Sohn. Den Kindern wurde bewusst: Egal, was ich getan habe; wenn ich meine Tat bereue, verzeiht mir Gott und freut sich mit mir. Jeder von uns ist es wert, dass ein Fest für ihn gefeiert wird. Deshalb feierten auch wir an diesem Tag ein Fest, was natürlich von den Kindern vorbereitet werden musste und mittags mit einem gemeinsamen, selbst zubereiteten Mittagessen endete.

Jeder Tag der Woche war begleitet von neuen Liedern, Bastelarbeiten, Spielen und Bewegungsbaustellen, in denen das Erlebte aufgegriffen und vertieft wurde. Diese Aktivitäten fanden in Form von Workshops im Kindergarten statt. Das alles war natürlich nur möglich, indem die einzelnen Gruppenräume in Themenräume (Freispiel, Essraum, Bastel- oder Singraum) aufgeteilt und zusätzlich ein Zelt aufgestellt wurde.

Um den Kindern eine Möglichkeit zu geben, mit ihren Eltern über die Geschichten und das Erlebte ins Gespräch zu kommen, veranschaulichten wir jeweils eine wichtige Szene im Flur durch Nachstellung mit unseren Egli-Figuren.

Wir beendeten unsere gemeinsame Bibelwoche mit dem Gottesdienst am Sonntag, den wir gemeinsam mit Jesus in unserer Mitte feierten. An diesem Tag erschien David zum letzten Mal, um uns von der Begegnung Jesu mit einer Samariterin am Jakobsbrunnen zu erzählen. Wir erfuhren, dass man zum Leben nicht nur Wasser benötigt, sondern auch Gott. Er ist es, durch den wir nie wieder durstig sein müssen.

Die Kinder bereicherten den Gottesdienst durch ihre erlernten Lieder und Gebete. Sie merkten, dass auch sie, so klein wie sie sind, etwas zur Gestaltung des Gottesdienstes und damit zum Lob Gottes beitragen können.

Die Begeisterung der Kinder, ihre Neugier und Spannung, was sie wohl am nächsten Tag wieder erwarten und welche Geschichte sie hören würden, die tiefsinnigen Gespräche über Gott, aber auch die positiven Rückmeldungen der Eltern, dass ihre Kinder viel vom Tag, von Jesus und Gott erzählen, die erlernten Lieder singen würden; all dies bringt uns dazu zu sagen: Diese Woche mit allen Anstrengungen und Mühen hat sich gelohnt!  Wir haben unser Ziel erreicht, den Kindern das Leben Jesu näher zu bringen. Vielleicht aber sogar noch mehr: Jesus und Gott in das Leben der Kinder zu Hause zu senden, in ihren Familien zum Gespräch zu machen.

Es wird bestimmt nicht die letzte Kinderbibelwoche im Kindergarten St. Martin gewesen sein! Da sind wir uns sicher!