Bibelwoche 2012

Auch in diesem Jahr gab es wieder eine Kinderbibelwoche in unserem Familienzentrum St. Martin. Wir hatten uns entschieden, den Termin in diesem Jahr in den Marienmonat Mai und noch vor Muttertag zu legen und als Thema „Maria, die Mutter Jesu“ zu wählen. Mit Sack und Pack (genauer gesagt drei Bulliladungen plus einige Kofferräume der Privat-PKW’s) zogen wir also vom 07. – 11.05.2012 ins Pfarrheim ein.

In den fünf Tagen war es uns wichtig,  die Person Maria kennenzulernen, Geschichten von ihr aus der Bibel zu hören und zu entdecken, wie unterschiedlich Maria in Bildern und Figuren dargestellt wird.
Vor allem aber wollten wir den Kindern eine alte Tradition katholischer Glaubens- und Gebetspraxis näher bringen, indem wir gemeinsam traditionelle Marienlieder und –gebete erlernten, wie z.B. „Segne du Maria“, „Maria breit den Mantel aus“, „Maria, wir rufen zu dir“, „Gegrüßet seist du Maria“. Die Kinder sollten verstehen, warum seit hunderten von Jahren Christen gerade zu Maria beten und ihr ihre Bitten vortragen.
An jedem dieser Tage trafen wir uns morgens und mittags zum gemeinsamen Beginn und Abschluss in der Kirche. Den Vormittag verbrachten die Kinder in verschiedenen Workshops. Unsere jüngsten Kinder arbeiteten in diesem Jahr zum ersten Mal in einer eigenen Gruppe mit immer den gleichen Erzieherinnen und Kindern gemeinsam zu den gleichen Themen aber dem Alter der Kinder angepasst.

Am Montag beschäftigten wir uns mit Maria, als Mutter Jesu. Um zu verstehen, welche Beziehung Maria und Jesus zueinander hatten, hörten wir die Geschichte Jesu von seiner Geburt bis zu seinem Besuch mit 12 Jahren im Tempel. Die Kinder erkannten, wie lieb Maria ihren Sohn hatte und welche Sorgen sie sich machte, als er verschwunden war.
Wir betrachteten unsere wunderschöne Marienstatur in der Kirche und malten sie. Wir erfuhren  aber auch etwas über Marias Leben und ihre Mutter Anna in einer Trommelgeschichte. Gleichzeitig war es wichtig, mit den Kindern über die Beziehung zu ihrer eigenen Mutter zu sprechen. Wir überlegten, was uns an der Mama am besten gefällt, warum wir sie so lieb haben und bastelten und malten im Anschluss daran hübsche Geschenke für die Mütter.
Die Jüngeren lernten ein Mariengebet und malten Maria, die Mutter Jesu.

Am Dienstag lernten wir Maria als Schutzmantelmadonna kennen. Wir erlebten, wie geborgen man sich im Schutz eines großen Mantels bei der Mutter fühlen kann und stellten eine lebensgroße Schutzmantelmadonna her, unter deren Mantel alle Kinder des Kindergartens in Form von Fotos Platz hatten. Außerdem betrachteten wir mit unserem Pastor die Schutzmantelmadonna in unserer Kirche. Das Erforschen und Nachmalen der berühmten Darstellung „Maria im Rosenhag“ von Martin Schongauer machte den Kindern genauso viel Freude wie ein meditativer Tanz zu einem Marienlied.
Die Kleinen stellten zusätzlich ein Wandbild von Maria mit ihrem Schutzmantel her.

Am Mittwoch hörten wir die Geschichte von der Verkündigung der Geburt Jesu und Marias Besuch bei ihrer Cousine Elisabeth. In diesem Zusammenhang lernten wir das Mariengebet „Gegrüßet seist du Maria“ kennen und Pfarrer Wiggeringloh erklärte uns, was ein Rosenkranz ist und wie man ihn betet. Die Kinder durften sich anschließend einen eigenen Rosenkranz basteln. Sie malten und gestalteten ein eigenes Buch zum „Gegrüßet seist du Maria“, was nun im Kindergarten immer wieder betrachtet werden kann.
Die Gruppe der jüngeren Kinder bastelte Kerzenstäbe und besuchte anschließend zum Gebet die Marienkapelle.

Donnerstag erfuhren wir, dass Maria auf vielen Bildern auch als Himmelskönigin dargestellt wird und wir hörten in einer Legende über Maria, dass drei Tage nach ihrem Tod das gesamte Grab voller Blumen war und ringsherum Heilkräuter wuchsen. Anknüpfend an die daraus resultierende Blumenverehrung und Kräutersegnung, gestalteten wir gemeinsam ein großes Blumenherz und Blumenmandala am Altar zu Ehren Mariens. Die Kinder lernten verschiedene Heilkräuter kennen, banden daraus Kräutersträußchen, die im Anschluss vom Pastor gesegnet wurden.
Unsere Kleinen bastelten Blumen und gestalteten eigene Marienstatuen aus Fimo. Sie formulierten Bitten an Maria, um diese hinterher in der Kirche zu Maria zu bringen.
Am Nachmittag waren alle Mütter mit ihren Kindern eingeladen zu einer Wohlfühlzeit. Es wurden Kräutersäckchen, Kräuterseife und Massageöl hergestellt. Bei einer Massage konnten Mütter und Kinder sich wunderbar entspannen und bei einer selbst zubereiteten gesunden Mahlzeit fand der Wellnessnachmittag seinen Ausklang.

Am Freitag betrachteten wir noch eine weitere Darstellung von Maria: Maria als Schmerzensmutter und Fürsprecherin. Die Kinder hörten aus der Bibel wie es Maria mit ihrem erwachsenen Sohn erging, wie traurig und verzweifelt sie war, als er gekreuzigt wurde und starb, aber auch wie glücklich, als sie von seiner Auferstehung erfuhr. Sie verstanden, warum Christen sich mit ihren Sorgen und Nöten schon früher und auch noch heute an Maria wenden: Maria hatte selbst so viel Schmerzen und Leiden erdulden müssen, dass sie die Fürsprecherin für alle Menschen in Not und Leid geworden ist.
In kleinen Gruppen malten die Kinder Maria unter dem Kreuz und gestalteten eigene Kerzen für einen Marienaltar zu Hause. Sie sprachen über die Wallfahrt als eine Art der Verehrung Mariens und fertigten hierfür eine gemeinsame große Kerze an. In der Marienkapelle trafen wir uns, um gemeinsam zu Maria zu beten und zu singen und ihr unsere Bitten vorzutragen.
Die Jüngsten veranstalten ein Fest zur Ehre Marias.

Unsere Bibelwoche fand ihren Abschluss in einer gemeinsamen Wallfahrt mit Kindern, Eltern und Verwandten am Samstagvormittag zum Annaberg nach Haltern.
Die Kinder konnten dort in Workshops gemeinsam mit ihren Eltern das in der Woche Erlebte noch einmal vertiefen und in einer Dia-Show nacherleben. In der Kirche suchten sie Mariendarstellungen, um sie anschließend zu malen. Sie hörten Geschichten über Maria und Anna, bastelten Blumen zur Verehrung Mariens und stellten sich eine gut duftende Rosenölcreme her. Auf dem Kreuzweg suchten wir Maria auf den Steintafeln, betrachteten die Darstellungen und trugen unsere Bitten in Form von Gebeten und Liedern zu ihr. Beim  Kuchenbuffet konnten sich alle ausreichend stärken.
Schließlich trafen wir uns alle gemeinsam mit Pfarrer Wiggeringloh in der Kirche, um dort den Tag mit einer Marienandacht zu beenden. Mit ihren erlernten Liedern, Tänzen und Gebeten und den gebastelten Blumen gestalteten die Kinder die Andacht mit. Unsere selbst verzierte Wallfahrtskerze wurde gesegnet und blieb zur Verehrung Mariens und zur Erinnerung dort.